Der schnellste Weg zum Erfolg - Teil 9
Wenn wir für einen Vorteil im Foldkapital setzen gilt, je tigher unser Gegner ist, desto gewinnbringender wird der Einsatz sein. Mit dieser Strategie haben wir es auf die Folds abgesehen und versuchen unseren Gegner dazu zu bringen seine Hand aufzugeben. Sehr oft haben die Gegner keine echte Hand und wenn sie, wie es viele Spieler machen würden, nicht bereit sind mit dieser Hand weiter zu spielen, wird der Aggressor, wer auch immer es ist, den Pot gewinnen.
Die andere Weise Geld zu machen ist ausgezahlt zu werden, indem wir im Showdown die bessere Hand spielen. Wenn wir uns so einen Vorteil verschaffen wollen, haben wir es auf den Wert abgesehen. In diesem Fall müssen wir innerhalb der Parameter unserer Favoritenrolle im Showdown bleiben. Natürlich können wir nicht in die Karten unserer Gegner schauen. Unsere Einschätzung unserer Favoritenrolle muss auf unseren Karten kombiniert mit den Informationen, die wir über unseren Gegner haben, basiert werden.
Dann ist es wichtig darauf zu achten, dass die Informationen, die wir über die Karten unseres Gegners haben, welche das zweite Puzzlestück in der Einschätzung unserer Chancen im Showdown ist, dynamisch sein werden. Jeder Zug in der Hand hat zumindest das Potenzial uns mehr Information zu liefern, sodass wir unsere Einschätzung weiter verfeinern können. Wenn wir auf den Wert setzen wollen, müssen wir auch beachten, was wir über die allgemeine Tendenz unseres Gegners wissen. Hierbei müssen wir vor allem auf ihre Tendenz bei den Showdown-Händen achten.
Worauf wir also aus sind ist zu beobachten, wie oft der Gegner bereit ist in den Showdown zu gehen und welche Art des Geldes sie bereit sind an die Hände zu binden, um dies zu tun. Diesen Showdown können wir Looseness oder Tightness nennen. Letztendlich ist diese das einzige Maß für Looseness und Tightness auf das wir achten müssen. Wenn zum Beispiel ein Spieler bis zum River loose ist und dann im River tight ist, können wir annehmen, dass er tight ist, denn wir wollen Pots holen, wie wir es tun würden, wenn der Gegner zu anderen Abschnitten der Hand tight wäre.
In dieser Hinsicht gilt je looser die Gegner sind, desto eher sind sie bereit Geld mit ihren Händen zu verlieren und desto mehr können wir den Wert gegen ihn spielen. Auch wollen wir hier unsere Handlese-Fähigkeiten gebrauchen. Dies ist etwas, in dem Sie besser werden, wenn Sie das Spiel lernen und Sie Ihre Fähigkeiten verbessern. Ein einfaches Beispiel ist, wenn ein Spieler mit einer tighten Range im Pre-Flop raiset, beispielsweise mit mittleren Pärchen oder besser und passende Karten, und im Flop sind alle niedrige Karten, dann wissen wir, dass der Gegner es sehr wahrscheinlich versäumt.
Ein weiteres Beispiel ist ein gepaartes Board ohne gute Draws. Dies ist also wirklich eine Kombination aus dem Lesen der Hände des Gegners und auch dem Lesen des Boards. Immer mehr wird dies eine Fähigkeit werden, die sie verwenden, wenn Sie besser werden. Auch wenn wir uns im Moment nicht so sehr darum kümmern müssen, wollte ich das hier nur eben anmerken, um Sie darauf aufmerksam zu machen. Tatsächlich müssen wir damit beginnen auf die allgemeinen Tendenzen eines Spielers zu achten. Das heißt zu bestimmen welcher Spielertyp er ist. Dabei belassen wir es bis wir dieses Konzept ausreichend gemeistert haben.
Wenn wir also darauf schauen, wie loose oder tight die Gegner in Bezug auf die Hände, die sie im Showdown spielen wollen, sind und wie viel Geld sie bereit sind dabei zu setzen, müssen wir auch auf ihr Aggressionslevel achten. Das bedeutet darauf zu achten, wie häufig und wie gewillt sie sind als Aggressor Geld in den Pot zu setzen. Wenn wir dies alles addieren, können wir vergleichen, ob unsere Chancen das meiste Geld im Pot zu bekommen und damit den meisten Wert unserer Hände, größer sind, wenn wir der Aggressor sind oder wenn es die Gegner sind.
Kommen wir also zurück auf unsere vier wichtigsten Spielertypen und schauen, welche Taktik am besten gegen jeden dieser Typen funktioniert. Bei unserem tight passiven Spieler, der gerne foldet, aber nicht setzt oder raiset, müssen wir meistens der Aggressor sein. Jedoch werden wir fast immer das Foldkapital gegen ihn verwenden. Wir müssen vorsichtig sein, wenn er nicht foldet, denn dies gibt häufig an, dass er oder sie eine richtige Hand hat. Dann ist er bereit seine Chips zu spielen. Wir brauchen also eine stärkere Hand als gewöhnlich, um im Wert gegen ihn zu spielen. Gleichzeitig müssen wir darauf achten, dass wir ihm keinen Wert mit ihren gespielten Händen geben.
Wir werden also den tight passive Spieler mit dem Foldkapital zeigen und überlassen ihnen im Allgemeinen den Pot, wenn sie nicht folden. Es sei denn wir sind die Favoriten gegenüber der Range, mit der sie gerade spielen. Doch mit loose passiven Spielern ist es genau das Gegenteil. Das meiste Geld im Spiel gegen einen solchen Spieler machen wir mit dem Wert, da sie eher dazu tendieren ziemlich leicht in den Showdown zu gehen. Wir wollen diese Spieler also nicht annähernd so viele bluffen, aber wie ich bereits gezeigt habe, wollen wir auch nicht nur setzen, wenn wir eine gute Hand haben.
Je nach Spieler folden diese Spieler auch. Darum wollen wir ein paar Bluffs mit einbringen, vor allem, wenn es danach aussieht, dass der Gegner nichts hat. Dies wird auch dazu dienen die Range, mit der wir spielen, auszugleichen. Wenn wir nur mit den guten Händen setzen, werden wir zu einfach zu durchschauen sein. Das ist bei den Micro Stakes nicht so wichtig, wie es bei höheren ist. Doch es ist gut keine schlechten Angewohnheiten zu entwickeln, indem wir zu transparent spielen. Selbst ein Esel würde dann zumindest Etwas davon verstehen, wenn wir so spielen.
Wir werden gegen loose passive Spieler meistens auf den Wert setzen. Dies sollten wir also im Hinterkopf behalten und vor allem sollten wir sicher gehen, dass wir immer noch der Favorit sind, wenn wir gecallt werden. Dies bezieht sich in erster Linie nicht nur auf unseren Einsatz, sondern auch auf die Größe unseres Einsatzes. Wenn wir im Verhältnis zu dem, was wir haben, zu viel Geld in den Pot setzen, können wir uns selbst in eine Position rücken, in der wir nicht mehr der Favorit sind, wenn die Gegner nicht folden. Ich erwähne dies noch einmal, da wir immer darauf achten müssen, wenn wir den Pot für den Value aufbauen wollen.
Machen wir also mit den tight aggressiven Gegnern weiter. Angesichts ihrer Art des Spiels, sind sie gerne der Aggressor. Oft werden sie unsere Aggression folden. Das macht sie tight. Wie im Fall mit den tight passiven Spielern verlassen wir uns auf das Foldkapital, um Geld zu machen. Doch in diesem Falle werden wir, wenn wir auf den Value gehen, das Geld am Ende eher bekommen wenn der Gegner letztendlich der Aggressor in der Hand ist. Wenn sie etwas haben, tendieren sie dazu dies stark zu spielen. Oft können sie sich selbst nicht helfen, selbst wenn es ihnen bewusst ist, dass wir sie nicht leicht downcallen werden.
So gerne wie sie Einsätze machen, so gerne raisen sie auch. Wir können hier also auch Value von ihnen bekommen, indem wir raisen in der Hoffnung, dass sie re-raisen. Wir müssen darauf achten, dass wir dies nur tun, wenn wir nach dem Re-raisen noch immer der Favorit sind. Das heißt, dass wir im Allgemeinen eine sehr starke Hand benötigen, wenn wir dies tun. Jedoch wird es auch Situationen geben, in denen wir dies als Bluff einsetzen, wenn der Gegner nur genug foldet. Wir wollen definitiv nicht nur raisen, wenn wir eine hohe Hand haben, da wir dann zu einfach zu durchschauen wären. Allgemein werden wir dennoch mehr als froh sein diesen Spielern den Pot zu geben, wenn sie unsere Einsätze nicht ausreichend folden und wir keine Hand haben, die stark genug ist, um sie im Showdown zu spielen.
Bei loose aggressiven Spieler können wir auf den Wert gehen, indem entweder wir die Rolle des Aggressors übernehmen oder sie an die Gegner überlassen. Es kommt also wirklich darauf an, welche Eigenschaft sie mehr besitzen, im Sinne von wie sie sind, ob looser oder aggressiver. Wir brauchen nirgendwo eine stärkere Hand als wie wir sie im Spiel gegen tighte Spieler benötigen, denn sie werden im Showdown schwächere Hände spielen. Demnach brauchen wir weniger um sie häufiger zu schlagen als sie uns.
Sie müssen bei diesen Spielern also auf die Häufigkeit achten, mit der sie im Vergleich zum Einsatz oder raisen, callen. Dann müssen Sie ein Gefühl dafür entwickeln, was davon im Allgemeinen am Besten gegen diesen Spieler zu verfolgen ist. Denken Sie daran, dass wir mit unseren Werthänden den Pot aufbauen wollen und sie nicht ihre schwächeren Hände folden lassen. Darauf müssen wir also achten. Oft kommt es darauf an, wer hier die Position hat. Spieler in Position tendieren dazu aggressiver zu sein. Jedoch achte ich immer darauf, was ein Spieler häufiger machen wird, also setzen oder callen. Das ist eine andere Weise zu sagen, dass ich auf die Taktik zähle, bei der sie looser sind und eher in den Showdown gehen.
Dies bezieht sich also auf das Erkunden alternativer Richtungen, was ich bereits in der vorangegangenen Lektion erwähnt habe. Im Beispiel ging es um das Spiel gegen einen losse aggressive Spieler, auch wenn wir dies für jeden Gegnertypen annehmen können. Manchmal gibt es die Situation, dass wir mehr Geld machen können, wenn wir passive sind. Dies gilt vor allem dann, wenn unsere Gegner aggressiver sind und für uns die Einsätze machen. Es ist eigentlich egal, wer die Einsätze macht, wenn wir auf den Value gehen, solange sie jemand macht.
Doch wenn wir passive sind, riskieren wir in der Straße kein Geld setzen zu können, wenn sich unser Gegner diese Gelegenheit ebenfalls entgehen lässt. Dennoch kann uns dies wertvolle Informationen geben, aus denen wir später unseren Vorteil ziehen können. Wenn ich zum Beispiel gegen einen aggressiven Spieler spiele und ich checke ihn aus der Position, und normalerweise würde er hier einen Einsatz machen, doch nicht so in diesem Fall, dann weist dies häufig auf Schwäche hin. In der nächsten Straße kann ich dann versuchen den Pot zu bekommen. Ich wäre hier sowieso nicht auf den Wert gegangen. Während ich eventuell den Pot hätte nehmen können, besteht diese Möglichkeit vielleicht noch immer. Ich vermied es mich selbst zu offenbaren, um mit einer Hand geraiset zu werden, die ich folden müsste.
Das bringt uns zum nächsten Thema: Die Position. Auf dieses Thema werde ich in der nächsten Lektion näher eingehen.