Der schnellste Weg zum Erfolg - Teil 3
Wir sprachen darüber, dass man gegen loose aggressive Spieler bessere Karten spielen muss, wie sie es für gewöhnlich tun und sie dann ihre Chips an uns abgeben müssen. Diesen Spielern ist es egal, ob sie bis zum Showdown gehen oder auch die Handlung dahin leiten, und darum lassen wir sie genau das tun. Tatsächlich können wir sogar sagen, dass „Loose-heit" oder „Tight-heit" eine Frage der Qualität der Hände, die die Spieler für gewöhnlich beim Showdown zeigen wollen. Alles vor dem Showdown ist in den Augen eines loosen oder tighten Spielers nicht wichtig.
Ein Spieler kann beispielsweise alle Arten der Pre-Flop-Hände spielen, und dennoch endet er damit nach dem Flop viel zu viel zu folden. Wir können diesen Spieler also richtigerweise loose pre-flop oder tight post-flop nennen. Sonst kann er sowohl loose pre-flop, als auch loose-aggressive beim Flop sein, bei dem er wie verrückt Einsätze macht, und dann beim Turn aufgibt, wenn es nicht funktioniert. Dort würde er zu Ihnen checken und dann folden, wenn Sie einen Einsatz machen. Wenn Sie also jemanden sehen, der dies zu oft macht, dann werden Sie sicherlich wissen, wie Sie reagieren müssen.
Der Punkt ist, dass es sicherlich sehr verallgemeinert wird, wenn man davon spricht, dass jemand im Allgemeinen loose oder tight ist. Was wir stattdessen tun wollen, ist, uns auf bestimmte Situationen zu konzentrieren, bei denen sie loose oder tight, anstatt genau, sind. Ich möchte also, dass Sie dies im Hinterkopf behalten. Obwohl ich vorher gesagt habe, dass wir übergreifende Eigenschaften wie zum Beispiel loose aggressive oder tight aggressive als breites Fundament verwenden können, müssen wir genau bestimmen, was wir damit meinen.
Also noch einmal: wenn ich loose sage, dann meine ich nicht nur die ganze Zeit über loose sein, sondern ich meine loose im Sinne von Showdown-Qualität, mit dem Gegensatz ehrlich zu tighten Spielern zu sein. Wenn zum Beispiel ein Spieler erst in der Hand loose war, dann aber später zu oft foldete, würden wir annehmen, dass dieser Spieler allgemeinhin tight ist. Der Grund dafür ist, dass unsere Strategien davon vorgeschrieben werden, wie wir am Besten einen bestimmten Spieler schlagen und das wird es letztendlich so sein, ihn oder sie zum übermäßigen Folden zu bewegen, auch wenn man sie in diesem Fall später folden zu lassen wird.
Wenn ein Spieler andererseits bereit ist mit schwächeren Händen in den Showdown zu gehen, dann wird unsere Hauptaufgabe sein mit ihm oder ihr in den Showdown zu gehen und auf diesen Weg sein Geld zu nehmen. Der loose aggressive Spieler beispielsweise, über den wir in der letzten Lektion gesprochen haben, wäre diese Art Spieler, die in der Regel nicht viel Hilfe braucht, um bereit zu sein all sein Geld auf unserer bevorzugten Reise zum Showdown in den Pot zu setzen, bei dem wir häufiger den Pot gewinnen wollen, als verlieren.
In anderen Worten heißt das, wenn wir einen allgemeinen Überblick unserer Strategien gegen diese Art Spieler machen, werden wir uns den ein oder anderen als übliches Hilfsmittel raussuchen, um ihr Geld zu gewinnen. Wenn sie also im Showdown tight sind, bedeutet das, dass sie per Definition dazu tendieren oft zu folden, zumindest an einem gewissen Punkt auf der Hand, und folglich werden wir die Pots klein halten, um sie davon abzuhalten ihn auszubeuten. Umgekehrt, wenn sie dazu bereit sind viele Hände zum Showdown zu nehmen, werden sie weniger folden. Wir werden also nicht viele Pots klein halten wollen, aber wir können stattdessen selbst mehr folden, um sie zu schlagen, wenn die Karten einmal aufgedeckt sind.
Tight-ness oder Loose-ness im Showdown werden fundamentaler sein, als die anderen zwei Eigenschaften Agressivität und Passivität. Die erste Gruppe, loose und tight, wird von der Art bestimmt, wie wir gewinnen wollen. Demnach wird Agressivität oder Passivität davon bestimmt, wie wir am besten auf unserem Weg zu diesem primären Ziel vorankommen.
Lassen Sie uns nun auf einen anderen Spielertypen schauen, den loose passiven, oder auch Calling Station. Der Unterschied zwischen loose passive und loose aggressive ist der, dass der aggressive Spieler die Handlung leitet und uns zu oft folden lassen will. Der loose passive Spieler wird nicht annähernd so viele einsetzen oder raisen und wird dafür mehr callen.
Wenn also zwei Spieler ähnlich loose sind, was wir von ihnen annehmen, dann gibt es einen zusätzlichen Vorteil, den wir gegen den passiven Spieler haben werden. Dieser ist tatsächlich, dass sie uns mehr Kontrolle über die Handlung überlassen werden. In Situation, bei denen wir beispielsweise in einer Hand hintendran sind, und wir gegen einen Einsatz folden würden, können wir nun eine Menge mehr freie Karten gegen den passiven Spieler bekommen, wohingegen sie uns gleichzeitig dazu gebracht haben häufiger zu callen als es nicht zu tun, wenn wir augenscheinlich die bessere Hand haben.
Dies ist also einer der Gründe, warum wir selbst nicht passive spielen wollen. Ich werde nun näher darauf eingehen, warum das so schlecht ist. Wenn sie mich schlagen, und sie lassen mich die nächste Karte umsonst sehen, dann kann ich das bessere Blatt machen. Nun mache ich einen Einsatz, und ich verdiene Geld. Wenn Sie aggressive gewesen wären, hätten Sie in der vorherigen Runde einen Einsatz gemacht und den Pot niedrig gehalten. Sie haben dies demnach nicht nur verpasst, da sie zu passive waren, sondern Sie bezahlen mich nun auch dafür, dass ich Sie ausgenommen haben und ich mache aufgrund Ihrer Reihe von Fehlern zusätzliches Geld.
Auch die Strategie gegen den loose passiven Spieler ist ziemlich einfach. Wir machen einen Einsatz, wenn wir etwas haben, und wir setzen nichts, wenn wir nichts haben. Natürlich sind nicht alle loose passive Spieler einfach zu schlagen, aber das ist die Grundidee. Da sie nicht so oft folden, würde uns häufiges Bluffen nicht helfen, auch wenn es einige Stellen geben kann, an dem diese Spieler zu oft folden. Nach dem Checken zweier Straßen beispielsweise, werden sie wahrscheinlich zu einem Einsatz beim River folden. Es ist also wohl immer besser nach Lücken im Panzer eines solchen Spielers zu suchen, aber allgemeinhin callen sie gerne und das ist es, wo sie meistens hin tendieren. Es wird uns also nichts Gutes tun, wenn wir versuchen sie von ihren Händen herabzustoßen, wenn wir geschlagen sind, falls gecallt wurde.
Die vierte Hauptkategorie is der tight passive Spieler, auch bekannt als „Rock" oder „Nit". Diese Spieler spielen im Allgemeinen nur mit einer guten Hand und werden auch nur mit dieser einen Einsatz machen. Was sie also vom tight aggressive Spieler unterscheidet ist, dass der tight aggressive Spieler viel mehr Einsätze macht und den Pot kleinhält und zusätzlich dazu bessere Karten spielen will. Das macht es natürlich viel schwieriger gegen sie zu spielen, auch wenn wir nicht wirklich darüber besorgt sein müssen und mit ihnen umgehen können.
Der tight passive Spieler allerdings macht es uns viel einfacher, da sie ihre Hände nicht wirklich verbergen wollen. Im Allgemeinen spielen sie „fit or fold", und ein Einsatz von ihnen bedeutet fast immer, dass sie eine starke Hand haben. In diesem Falle können wir im Allgemeinen, außer wir haben eine noch stärkere Hand, gewinnbringend folden. Wenn sie eine mittel starke Hand haben, dann werden sie uns das ebenfalls wissen lassen, indem sie keinen Einsatz machen, aber sie sind noch immer bereit zu callen. Wenn sie nichts haben, was meistens der Fall sein wird, werden sie uns den Pot einfach geben.
Sie wollen demnach definitiv nicht dieser Spieler sein, eigentlich wollen sie keiner der passiven Spielertypen sein, da diese beide einfacher als aggressive Spieler zu lesen sind. Wir wollen natürlich kein anderer Spielertyp sein, als der, der am besten gegen den Typ der Gegner funktioniert.
Andererseits wird, obwohl wir selbst oft genug aggressive sein wollen, dies nicht inmer der Fall sein. Mit einer besseren Hand, werden Sie im Spiel gegen einen aggressiven Spieler überrascht sein zu erfahren, dass wir auf der passiven Seite sein wollen. Wenn ich zum Beispiel weiß, dass Sie einen Einsatz auf Mist machen, aber dass sie folden, wenn geraist wird, und ich mehr Geld bekommen, indem ich mehrere Barrels auf Sie los lasse, was bedeutet, dass ich in der späteren Straße weiter bluffe, dann kann ich Sie oftmals schlagen und mehr Geld machen, als wenn ich nur callen würde.
Wenn ich also passive bin, auch wenn ich die bessere Hand habe, braucht es aus meiner Sicht jemanden, der die Initiative übernimmt den Pot aufzubauen, obwohl ich in diesem Fall auf Sie vertrauen kann, dass Sie dies oft genug machen werden, um gewinnbringend zu handeln, in der Tat gewinnbringender als ich, wenn ich einsetze oder raise. Dies ist übrigens etwas, dem sogar viele sehr gute Spieler zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Es gibt oft zwei Alternativen, beide profitabel, und nur weil wir eine Linie profitabel finden, heißt das nicht, dass wir aufhören können uns umzuschauen, wenn, wie in dem oben genannten Beispiel, bei dem wir den Gegner die Einsätze für uns machen lassen und er so mit einer schwacheren Hand mehr seines Geldes in den Pot wirft, dann ist das das, was wir tun müssen.
Wir haben uns nun also die vier wichtigsten Spielertypen angesehen und haben einige allgemeine Strategien entwickelt, die wir gegen sie verwenden können. Zudem haben wir uns angesehen, wie wichtig es ist, sich nicht auf einen bestimmten Typen festzulegen und stattdessen unsere Strategie auf das Handeln der anderen Spieler abzustimmen, und gleichzeitig immer zu beobachten, zu welchen Aktionen unsere Gegner neigen. Dies allein ist eine sehr starke Strategie und ist tatsächlich die Grundlage für jedes gute Spiel.